AutoDas Batterie-Tausch­system von Nio im Praxis­test

Akku leer? Kein Problem – bei Nio heißt es nicht „Stecker rein“, sondern „Batterie raus“. Der chine­si­sche Hersteller, seit 2014 auf dem Markt, bietet eine clevere Alter­na­tive zum Laden: Den Akku einfach tauschen – das dauert kaum länger als ein kurzer Kaffee-Stopp.

Was wie Science-Fiction klingt, ist längst Realität – und dauert keine fünf Minuten. Das ist deut­lich schneller als das aktuell schnellste Schnell­laden.

Reich­weite

Beim von uns getes­teten NIO EL6 dauert Schnell­laden auf 80 Prozent noch rund 40 Minuten. Egal ob Wechsel oder Tausch – das reicht für etwa 280–330 km Auto­bahn bei Tempo 130 km/h.

Kosten

Aller­dings: Nur wer den Akku mietet, darf tauschen. Zwei Wechsel im Monat sind inklu­sive, danach kostet es zehn Euro pro Wechsel, plus die Diffe­renz im Lade­zu­stand zwischen altem und neuem Akku, jede Kilo­watt­stunde kostet 39 Cent.

Für wen lohnt sich das System?

Für Viel­fahrer, die regel­mäßig mehr als 500 Kilo­meter am Stück fahren, kann der Akku­tausch richtig Zeit sparen – beson­ders im gut versorgten Mittel­deutsch­land, in Belgien, den Nieder­landen oder Skan­di­na­vien. In Süd- und Osteu­ropa gibt’s dagegen bisher noch keine einzige Wech­sel­sta­tion.

An der Nio-Wech­sel­sta­tion lässt sich der Akku in wenigen Minuten tauschen. 20 dieser Stationen gibt es bereits in Deutsch­land, 60 euro­pa­weit.

Nach­teile des Systems

Und ganz ohne Haken ist es nicht: Während des Wech­sels bleibt man im Auto, das Bord-Enter­tain­ment schaltet ab. Kaffee­pause? Fehl­an­zeige. Und wer mit Anhänger oder Fahr­rad­träger kommt, muss vorher abkup­peln. Geöffnet ist auch nur von 7 bis 22 Uhr.

Fazit

Trotzdem: Die Idee hat Charme – und Nio will ausbauen. 20 dieser Stationen gibt es bereits in Deutsch­land, 60 euro­pa­weit. Außerdem möchte sich Nio für andere Hersteller öffnen.

Den Akku­tausch im Video gibt es hier:


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