Pannenhilfe, Rechtsschutz, Mobilitätsbegleiter – der ACE hat in sechs Jahrzehnten viel erreicht. Wir blicken zurück auf bewegende und bedeutende Momente.
1960er Jahre


Gründung des ACE
Am 16. Juli 1965 wird der ACE Auto Club Europa während der Verkehrsausstellung in München gegründet. Der Verein geht hervor aus der GUV, der Gewerkschaftlichen Unterstützungskasse für Verkehrsberufe. Der Name „Auto Club Europa“ spiegelt einerseits die gewerkschaftliche Solidarität über Ländergrenzen hinweg wider, andererseits die Begeisterung für Europa in den 1950er- und 1960er-Jahren. 1965 gab es in Deutschland etwas über 9 Millionen zugelassene Pkw. 2024 sind es etwa fünf Mal so viele.
Das erste ACE-Mitglied
Schon wenige Stunden nach der Vereinsgründung meldet sich das erste Mitglied an: Richard Weichler aus Dietzenbach in Hessen.


Früh übt sich …
Beim ACE stand stets die Verkehrserziehung für Kinder im Fokus. Spielerisch sollten sie lernen, wie sie sich im Verkehr zu verhalten haben und worauf sie achten müssen.
1970er Jahre


Start der ACE-Bernhardiner

In den 70er-Jahren nahm der Verkehr stetig zu. Mehr Autos bedeuteten auch mehr Pannen. Um seinen Mitgliedern bestmöglich zur Seite zu stehen, baute der ACE einen eigenen Pannendienst auf. Am 12. Juni 1974 war der offizielle Start der „ACE-Bernhardiner“. Denn so wurden die Pannenhelfer damals genannt, nach dem Maskottchen des ACE, einem knuffigen Bernhardiner. Auf ihrer Patrouille wechselten sie verkohlte Zündspulen, tauschten gerissene Keilriemen oder leisteten sogar Erste Hilfe.
ACE Astronauten Club Europa?
Wussten Sie schon, dass die Astronauten David Scott und James Irvin der Apollo 15-Mission Ehrenmitglieder des ACE sind? Bei dieser Mond-Mission 1971 war zum ersten Mal ein Lunar Roving Vehicle, ein Mondauto, mit an Bord. Damit sind die beiden Astronauten die ersten Autofahrer auf dem Mond. Pannenhilfe musste der ACE zum Glück keine leisten. Beide Astronauten kamen gut heim.

1980er Jahre


Frauenpower 1
Erstaunte Blicke, so manche Zweifel an ihren Fähigkeiten, aber auch Dankbarkeit, wenn das Auto wieder funktionierte – all dem begegnete Andrea Kittel, die als ACE-Pannenhelferin unterwegs war. Zuvor hatte sie ihre Ausbildung mit Traumnote und als beste Kfz-Mechanikerin ihrer Innung abgeschlossen. Im Rahmen einer Reportage hat ACE LENKRAD Andrea Kittel 1982 begleitet. Und es gab viel zu erzählen: von der Familie, die auf der Suche nach dem perfekten Fotomotiv – einer Schafherde – vom richtigen Weg abkam und auf der holprigen Wiese die Benzinleitung beschädigte, bis zum älteren, etwas uneinsichtigen Herrn, der mit seinem schrottreifen VW-Bus eigentlich nur noch die letzten 200 Kilometer nach Hause schaffen wollte und sich schon selbst vergeblich an Reparaturen versucht hatte.
Frauenpower 2
Damit frau sich im Notfall auch selbst helfen konnte, bot der ACE in Zusammenarbeit mit Volkshochschulen in Bayern Pannenhilfekurse ausschließlich für Frauen an. Für sage und schreibe drei D‑Mark Verwaltungsgebühr vermittelten die ansonsten kostenlosen Schulungen alles Wichtige rund um Reifen, Kühlwasser und Co. – Wissen, das nicht nur bei einer Panne nützlich ist. Zudem gab es auch Fahrsicherheitstrainings speziell für Frauen.

1990er Jahre


Der ACE hilft in der DDR
Als am 9. November 1989 die Einreise für DDR-Bürger in die Bundesrepublik genehmigt wurde, rollte eine Auto-Lawine über die deutsch-deutsche Grenze. So groß wie die Freude war auch das Chaos. Ein fast vergessenes Waldsträßchen etwa wurde plötzlich zum Grenzübergang, der von Hunderten passiert wurde. Das Straßenbauamt verbreiterte Straßen und entwickelte spontan ein Einbahnstraßensystem, um die Massen unter Kontrolle zu bringen. Und mittendrin der ACE. Denn bei so viel Verkehr bleiben Pannen nicht aus. ACE-Techniker machten in den ersten Tagen nach der Grenzöffnung Hunderte von Trabis flott. Im Norden wurde dem ACE dafür etwa eine Halle vom Zoll zur Verfügung gestellt. Auch auf den Straßen patrouillierten die rot-weißen Pannenfahrzeuge des ACE. „Die allermeisten Pannen waren mit Bordmitteln zu beheben und mit handwerklichem Geschick“, heißt es in einem internen Bericht. „Ich habe in meinem ganzen Berufsleben als Pannenhelfer noch nie so viele Menschen gesehen, die dankbar und glücklich über die Reparatur waren“, berichtet ein Pannenhelfer.
Mehr als nur Pannenhilfe
Schon damals leistete der ACE mehr als nur Pannenhilfe. Freiwillige Teams der Hauptverwaltung in Stuttgart hatten über Nacht in einer kleinen Druckerei die wichtigsten Regeln auf bundesdeutschen Straßen sowie ein Dutzend andere Tipps hergestellt und verteilten sie vor Ort.

2000er Jahre


Die ACE-Clubinitiativen
Ein neues Zeitalter beginnt. Für mehr Verkehrssicherheit haben sich die Ehrenamtlichen des ACE schon immer engagiert, denn das ist ein zentraler Auftrag und steht in der Satzung. Allerdings passierte das meist auf regionaler oder lokaler Ebene. Doch jetzt, in den 2000ern, verstärkt sich das Engagement. Warum? Immer stärkere, schnellere Autos sind auf den Straßen und es werden immer mehr. Dazu eine Verkehrsinfrastruktur, die langsam, aber sicher kollabiert. Handlungsbedarf ist angesagt, dringend! Los geht’s mit der ersten bundesweiten ACE-Clubinitiative, der „Aktion Schlagloch“ im Jahr 2005. Mit ihr macht das Ehrenamt des ACE auf die marode Straßeninfrastruktur im ganzen Land aufmerksam. Es werden daraufhin Schlaglöcher im ganzen Bundesgebiet gemeldet. Das sorgt landesweit für große Presseresonanz und Anerkennung. Ein Jahr darauf folgt mit „Mach mich an“ gleich ein weiterer Meilenstein, mit dem sich das Ehrenamt für die Einführung des Tagfahrlichtes einsetzt. Seitdem gibt es jedes Jahr eine bundesweit erfolgreiche Clubinitiative. Sie ist inzwischen fester Bestandteil des ehrenamtlichen Engagements beim ACE.
Verdienstorden des Bundes
Harald Kraus aus dem ACE-Kreis Esslingen, der mit der „Aktion Schlagloch“ eine der erfolgreichsten Aktionen des ACE initiierte, die 14 Jahre Bestand hatte, wird am Ende der Aktion mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet.

2010er Jahre
bis heute


Hilfe in jeder Situation
Der ACE leistete in seiner Geschichte immer dort Hilfe, wo sie gebraucht wurde. Nicht nur auf deutschen Autobahnen und europaweit, sondern auch in Katastrophengebieten. So waren Teams des ACE 2002 beim Jahrhunderthochwasser vor Ort oder auch 2021 im Ahrtal. Hier galt weniger die Pannenhilfe, als viel mehr die Zufahrtswege ins Einsatzgebiet freizuschaffen. Die ehrenamtlichen Helfer arbeiteten dabei auch schon mal die ganze Nacht durch. Der Lohn war große Dankbarkeit. „Ein Bewohner wollte uns um 2 Uhr nachts auf ein Bier einladen, dabei hatte der doch gerade alles verloren“, erinnern sich die Helfer.
Gewinnspiel zum Tag der Pannenhilfe
Die Pannenhilfe wird auch in den nächsten Jahrzehnten unser Schwerpunkt sein. Deswegen haben wir uns zum 60-jährigen Jubiläum des ACE etwas Besonderes ausgedacht: Am 16. Juli 2025, dem Geburtstag des ACE, rufen wir erstmals den „Tag der Pannenhilfe“ aus – ein Dank für all die Menschen, die Mobilität möglich machen. Vor Ort. Im Einsatz. Er ist mehr als ein Jubiläum – er ist Ausdruck unserer Wertschätzung. Feiern Sie mit uns und gewinnen Sie bei unserem Gewinnspiel einen Reisegutschein in Höhe von 1.000 Euro.

Fotos: Archiv, Imago/Piemags, Picture-Alliance/DPA, Sven Graunke, ACE
Illustrationen: Ronald Bartmus/ACE
Das Gewinnspiel finden Sie unter www.ace.de/gewinnspiel.