Seit dem 6. Mai 2025 ist Patrick Schnieder Bundesminister für Verkehr in der neuen Bundesregierung. Im Interview erzählt er uns, wohin die Reise geht und ob er auch einmal selbst eine Panne hatte.
Seit 60 Jahren setzt sich der ACE für die Verkehrssicherheit ein. Im Zentrum steht bei uns die Unfall- und Pannenhilfe. Wurden Sie auch schon einmal abgeschleppt? Und was wünschen Sie dem ACE zum Jubiläum?
In der Tat: Ich hatte auch einmal eine Panne bei einer Urlaubsfahrt. Es ist beruhigend, sich auf eine gut organisierte Unfall- und Pannenhilfe verlassen zu können. Seit sechs Jahrzehnten steht der ACE für Sicherheit und Verbraucherschutz im Straßenverkehr. Danke an alle, die täglich im Einsatz sind! Weiterhin viel Kraft für diese wertvolle Arbeit.
Zur Person
Patrick Schnieder wurde am 1. Mai 1968 in Kyllburg (Rheinland-Pfalz) geboren. Seit 2009 sitzt er für die CDU im Bundestag. Von 2018 bis 2025 war Schnieder parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Wie wollen Sie die Verkehrswende sozial gerecht gestalten, ohne bestimmte Bevölkerungsgruppen zu benachteiligen – etwa im ländlichen Raum?
Mobilität muss für alle bezahlbar, verfügbar und möglichst umweltverträglich sein. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass sie etwas sehr Individuelles ist. Ich werde mich weiterhin für eine Verkehrspolitik einsetzen, die sich an den Bedürfnissen von Menschen und Unternehmen orientiert – vor allem auch im ländlichen Raum.
Wie wollen Sie die Elektromobilität wieder attraktiver machen? Ist eine Neuauflage der Kaufprämie möglich?
Der Koalitionsvertrag enthält viele Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität, die jetzt im Bundeshaushalt verankert werden müssen. Wir prüfen derzeit, was wir schnell umsetzen können. Die Sonderabschreibung etwa, die sich an gewerbliche Halter richtet, könnte noch vor der Sommerpause verabschiedet werden.
Wie möchten Sie den Investitionsstau bei der Instandhaltung und Modernisierung der Straßen- und Brückeninfrastruktur auflösen?
Wir setzen auf Erhalt vor Neubau, höhere Investitionen und schnellere Verfahren. Das bedeutet allerdings nicht, dass auf einen Schlag alles besser wird. Uns erwarten viele Baustellen – aber eben auch Perspektiven für echten Fortschritt.
Unser Ziel ist die Vision Zero. Was wollen Sie unternehmen, damit Deutschland dieses Ziel erreicht?
Im Pakt für Verkehrssicherheit haben wir festgelegt: Die Zahl der Verkehrstoten soll bei uns in einem ersten Schritt bis 2030 um 40 Prozent reduziert und die der Schwerverletzten signifikant gesenkt werden. Danke, dass der ACE uns dabei unterstützt! Auf der Verkehrssicherheitskonferenz 2026 ziehen wir Halbzeitbilanz – ich freue mich auf neue Impulse.